Camino del Norte (Küstenweg) – der komplette Ratgeber

von Heinrich Kraus // Mai 11 // 0 Kommentare

Der Camino del Norte bietet dir noch ein echtes Pilgererlebnis, wenig begangene Wege, herrliche Landschaften, ein mildes Klima, leckeres Essen und günstige Preise. Was willst du mehr? Wenn dir der Camino Francés zu überlaufen und zu kommerzialisiert ist, dann ist der auch Küstenweg oder Camino de la Costa genannte Jakobsweg das richtige Ziel für dich. Noch dazu ist er konditionell anspruchsvoller, womit die Pilgerfahrt zu einer wahren Herausforderung wird. 

Ich bin 2017 den ganzen Pilgerweg zu Fuß gegangen. Für die Wanderung von fast 1.000 Kilometern über Santiago de Compostela hinaus bis nach Finisterre habe ich 49 Tage gebraucht. Das waren im Schnitt 20 Kilometer pro Tag. Ich war also eher gemütlich unterwegs und habe mir die Zeit genommen, meine Reise zu genießen. 

Meine Erfahrungen habe ich nun aufgeschrieben und stelle sie dir in diesem ausführlichen Ratgeber zum Nordweg zur Verfügung. Lies jetzt weiter, wenn du alles über diesen Pilgerpfad wissen und bestens vorbereitet starten willst! Allgemeine Informationen zum Pilgern erfährst du in meinem ultimativen Ratgeber zum Jakobsweg

Camino del Norte – die Jakobsweg Route durch den Norden Spaniens

Der Camino del Norte führt an der nördlichen spanischen Atlantikküste entlang. Es liegen einige große Städte auf dem Weg: San Sebastián, Bilbao, Santander und Gijón. Dazwischen findest du viele kleine und mittelgroße Ortschaften, die sich meist malerisch am Meer befinden.

Der Pilgerweg zeichnet sich einerseits durch viel Natur aus, andererseits gibt es leider streckenweise viel Asphalt. Letzteres ist nervig und sorgt für wunde Füße, aber das gehört zum Küstenweg dazu. Dafür wirst du durch die schönen Strände und Ehrfurcht gebietenden Felsen und Klippen, naturbelassene Wanderpfade sowie historische Pilgerabschnitte entschädigt. 

Der Camino del Norte ist circa 850 Kilometer lang. Der Startpunkt ist das Örtchen Irun in Spanien beziehungsweise Hendaye in Frankreich. 

Da nur 6 % der Pilger auf dem Jakobsweg diese Route wählen, ist er nicht so begangen wie der Camino Francés oder der portugiesische Jakobsweg. Das gilt zumindest für die Nebensaison. Ich war im August und im September unterwegs. Zu dieses Jahreszeit haben die Spanier alle Ferien und so war auch dort viel los. Das hat sich an der Herbergssituation gezeigt, da die Unterkünfte oft überfüllt waren. Doch während des Tages, beim Wandern, war ich meist allein. 

Schau dir jetzt die Camino del Norte Karte an, damit du weißt, wo du entlang laufen wirst. 

Camino del Norte Karte und Höhenprofil



Camino del Norte Etappen

Den Küstenweg kannst du in circa 40 Tagesetappen bewältigen. Jeder Wanderführer und jede Internetseite schlägt eine andere Aufteilung vor. Mal sind es mehr, mal weniger Etappen. Es kommt ganz darauf an, wie viele Kilometer du pro Tag läufst und wo du übernachten willst. Davon hängt die Etappenlänge ab.

Du fragst dich vielleicht, wie viele Kilometer du pro Tag pilgern kannst. Also ich bin täglich zwischen 8 bis 30 Kilometer gelaufen. Die ersten beiden Wochen musste ich erst Kondition aufbauen und habe oft schon am Mittag oder am frühen Nachmittag meine Wanderung beendet. Im späteren Verlauf meiner Reise konnte ich deutlich mehr leisten. Ich war jedoch kein Superperformer, der jeden Tag 30 bis 40 Kilometer läuft. Die gibt es auch, dann brauchst du natürlich nicht so lange für den gesamten Nordweg. Wenn dich das Wandern anstrengt, dann plane auch Ruhetage ein, an denen du nicht weiterkommst. Ich habe solche jedoch nicht gebraucht. Es geht also auch ohne, wenn du es mit der täglichen Kilometeranzahl nicht übertreibst. Im Schnitt war ich 20 Kilometer pro Tag unterwegs, was einer täglichen Wanderzeit von etwa fünf Stunden entspricht. Ganz gemütlich eben.

Herbergen

Wie bereits erwähnt, waren die Herbergen im Hochsommer oft überfüllt. Viele Pilger, die erst am Abend ankamen, mussten ins Hotel ausweichen. Dort herrschten zur Badesaison saftige Preise. Wenn du jedoch im Winter, Frühling oder Herbst unterwegs bist, ist es sicher entspannter. Allerdings werden einige Unterkünfte im Winter geschlossen haben. 

Als ich unterwegs war, war es nicht üblich, zu reservieren. Das hat sich seit Corona geändert. Viele nutzen dafür die App Gronze (auf Spanisch). Kannst du machen, doch ich finde, dass du dadurch die Freiheit des Pilgers ein Stück weit aufgibst. 

Es gab viele Arten von Herbergen. Am günstigsten waren die öffentlichen Pilgerherbergen. Diese boten große Schlafsäle und eine einfache Ausstattung. Die privaten Herbergen waren doppelt so teuer. Dafür boten sie mehr Atmosphäre, teils mehr Komfort und manchmal Abendessen und Getränke. 

Darüber hinaus findest du auf dem Camino del Norte einige Klöster. Das kann ich nur empfehlen. Schließlich hat der Jakobsweg ursprünglich eine religiöse Bedeutung. Deswegen fand ich es angemessen, mir dieses Erlebnis ab und an zu geben. 

Meine skurrilste Herberge war gleich die zweite auf meiner Reise. Es handelte sich um eine Pilgerunterkunft der “Zwölf Stämme”, einer urchristlichen Sekte. Die waren aber ganz nett zu uns (ihre Kinder schlagen sie aber). 

Landschaft

Der Camino del Norte heißt auch Küstenweg, weil er größtenteils an der Küste entlang verläuft. Deswegen prägen das Meer, Felsen und Strände das Landschaftsbild, mit malerischen Dörfern mittendrin. Diese liegen meist auf Meeresniveau, doch zwischen ihnen musst du Steigungen überwinden. Deswegen geht es immer auf und ab. In Galicien stößt du ins Landesinnere vor, hier findest du viele Wälder. Von den Temperaturen her ist es vergleichbar mit Mitteleuropa, es gab im August 2017 keinen einzigen Tag mit über 30 Grad. 

Reisezeit

Den Camino del Norte kannst du ganzjährig begehen. Im Winter sind allerdings einige Herbergen dicht. Dann musst du auf Pensionen und Hotels ausweichen. 

Der Hochsommer ist nicht unbedingt empfehlenswert. Es ist zwar nicht so heiß wie auf dem Camino Francés, doch herrscht ein großes Aufkommen an Pilgern. Diese konkurrieren um die im Verhältnis wenigen Betten. Nicht jeder wird eines in einer Pilgerherberge bekommen. 

Allerdings ist der Sommer natürlich gut geeignet, wenn du mit leichtem Gepäck unterwegs sein und vielleicht auch mal draußen schlafen willst. Wenn du gerne die Strände nutzen willst, dann gehe im Sommer, denn dann ist Badesaison. Die nördlichen Badeorte sind nicht so überfüllt wie die anderen Strände in Spanien, sodass du großen Badespaß haben kannst. 

Allerdings würde ich das nächste Mal außerhalb der Saison gehen, im Frühjahr oder im Herbst. Dann musst du jedoch eine Jacke mitnehmen, da es kühler sein wird. 

Erfahrungen

Viele Pilger haben gute Erfahrungen auf dem Küstenweg gemacht. Alle sind beeindruckt vom Meer und den Stränden. Auch das gute Essen in den verschiedenen Regionen sorgt für Pluspunkte. Kulturinteressierte finden einige Sehenswürdigkeiten, von Museen in den Städten über mittelalterliche Klöster bis hin zu historischen Getreidespeichern auf dem Land. 

Wenn du Lust auf einen Pilgerbericht hast, dann lies doch meinen Artikel über meine Erfahrungen auf dem Camino del Norte durch. Dort erfährst du, welche Erkenntnisse ich auf meiner Wanderung gemacht habe. 

Camino del Norte für Anfänger

Als Einsteiger solltest du dir bewusst sein, dass es ganz schön bergauf und bergab gehen wird. Das erfordert eine gewisse Grundkondition. Ich rate dir, vor dem Jakobsweg längere Strecken mit gepacktem Rucksack zu laufen, idealerweise mit Steigungen. So gewöhnst du dich an die Belastung. 

Auf den anderen Pilgerwegen ist es meistens flach und daher sind diese für Anfänger im Wandern am besten geeignet. Der Camino del Norte ist da schon etwas anspruchsvoller. Du brauchst Trittsicherheit auf Wanderpfaden, Kondition für die Höhenmeter, die du überwinden musst und ausreichend Belastungsfähigkeit, um den Rucksack zu tragen. 

Nicht unterschätzen solltest du die Passagen auf Asphalt. Hier empfehle ich dir, Turnschuhe zu benutzen. In den Wanderschuhen brannten mir irgendwann die Sohlen, mit dem leichteren Schuhwerk ging es besser. 

Wenn du keinen Rucksack tragen kannst, dann nutze einen Service für Gepäcktransport. Den bekommst du, wenn du eine organisierte Reise gebucht hast. Ansonsten kannst du dein Gepäck einem Taxi mitgeben, das es an der Zielherberge abstellt. Ich empfehle jedoch, den Rucksack-Service der spanischen Post zu nutzen. Aktuell (2022) kostet der Transport von Irun nach Santiago de Compostela 215 Euro.

Anreise

Flughäfen gibt es in San Sebastian, Bilbao, Santander und zwischen Gijón und Oviedo (Flughafen Asturias). Wenn du vom Startpunkt Irun losgehen möchtest, kannst du alternativ so wie ich damals bequem mit Zug und / oder Bus anfahren. 

Ich bin mit dem Zug nach Paris gefahren, habe mir tagsüber die Stadt angesehen und um Mitternacht bin ich in den Flixbus nach Biarritz gestiegen. Am nächsten Vormittag nahm ich dort den Zug nach Hendaye, überquerte zu Fuß die Grenze und startete meinen Camino. 

Die Rückkehr kann mit dem Flugzeug erfolgen, da Santiago de Compostela einen Flughafen hat. Wenn du Zeit mitbringst, kannst du mit dem Zug zurückfahren, um – der Pilgererfahrungen angemessen – relativ langsam nach Hause zurückzukehren. 

Reiseführer und Bücher

Auf dem Küstenweg findest du  zwei Reiseführer:

  • Spanien: Jakobsweg Küstenweg von Raimond Joos im Conrad Stein Verlag
  • Camino del Norte: Jakobsweg von Cordula Rabe im Rother Verlag (mit GPS-Tracks)

Ich hatte den “gelben” Reiseführer dabei, den von Raimond Joos und habe ihn bei den meisten anderen Pilgern gesehen. Aber durchaus auch den anderen. 

Auf Amazon findest du ein paar Leute, die Bücher über ihren Pilgerweg geschrieben haben. Habe ich nicht gelesen und die sehen auch nicht nach literarischen Glanzleistungen aus. 

Was ich dir aber empfehlen kann, ist folgendes Buch:

  • Pilgern für Skeptiker. Meine Reise auf dem Jakobsweg von Jean-Christophe Rufin im Knaus Verlag. 

Rufin ist Arzt und Schriftsteller und hat seine Erfahrungen auf dem Camino del Norte literarisch verarbeitet. Er war sehr spartanisch unterwegs, schlief meist im Zelt und kochte sich selber etwas, um eine möglichst authentische Pilgerreise zu erleben. Habe es gerne gelesen und kann es empfehlen. 

Dann gibt es noch zwei kleine Bändchen von Raimond Joos im Conrad Stein Verlag:

  • Pilgern auf den Jakobswegen. Packliste – Anfängertipps – Wegauswahl
  • Kleiner Pilgersprachführer. Spanisch und mehr für den Jakobsweg

Das erste ist für Anfänger geeignet und enthält alle wichtigen Informationen rund um den Jakobsweg. Der Sprachführer bietet dir pilgerspezifisches Vokabular, das du in anderen Sprachführer nicht findest. 

Packliste

Nimm so viel wie nötig und so wenig wie möglich mit. Meine Packliste war die folgende:

  • Rucksack 70 Liter (kann deutlich geringer sein, aber ich hatte nur den)
  • 2 Wanderhosen
  • 2 Wanderhemden
  • 1 T-Shirt
  • mehrere Paar Socken und Unterhosen
  • Fleece-Pullover
  • Trekkingstöcke
  • leichter Schlafsack
  • Isomatte
  • Wanderstiefel (nimm dir lieber was kleineres, zum Beispiel leichte Wanderschuhe)
  • Turnschuhe
  • Flip-Flops
  • Microfaserhandtuch
  • Smartphone
  • Powerbank
  • kleiner Laptop zum Schreiben und Arbeiten
  • Verlängerungskabel (habe ich nur zweimal gebraucht)
  • Kulturbeutel mit Shampoo, Zahnbürste, Zahnpasta, Pflaster, Medikamenten, Nagelschere
  • Sonnenschutzmittel
  • Handwaschmittel
  • Blasenpflaster
  • Wäscheleine und mehrere Wäscheklammern
  • Messer, Gabel und Löffel
  • kleine Brotzeitdose aus Plastik (habe ich irgendwann in einer Herberge vergessen)
  • Strohhut
  • Mütze
  • Regenponcho
  • Regenschutz für den Rucksack
  • Stirnlampe (habe ich nie benutzt)
  • Wanderführer von Raimund Joos
  • ein Becher aus Plastik
  • Pilgerausweis
  • Plastikbeutel für den Pilgerausweis
  • kopierte Seiten aus einem Sprachführer (habe ich aber nicht gelesen)
  • Roman von Stephen King (und andere Bücher, die ich in den Herbergen fand) 

Zu Beginn hatte ich sogar noch eine Jeans mit Gürtel, eine aufblasbare Matte, meine Jacke und Trekkingsandalen dabei. Ich dachte, die Jeans brauche ich, wenn ich in der Stadt Pause mache und nicht in den Wanderklamotten herumlaufen will. Eine gute Idee, die aber in keinem Verhältnis zum zusätzlichen Gewicht steht. Die Jacke habe ich im Sommer und selbst Ende September nicht gebraucht und die Sandalen haben mir nicht gepasst. Die Matte war viel zu schwer.  Die vier Gegenstände habe ich in San Sebastian zurückgeschickt, womit ich drei Kilo weniger hatte. Ich kaufte mir dort eine leichte Isomatte. Insgesamt wog mein Rucksack circa 12 Kilogramm (ohne diese vier Sachen), ohne Essen und ich glaube auch ohne Wasser. 

Ich würde sagen, dass ich recht viel dabei hatte. Mein Rucksack war definitiv überdimensioniert und mit 2,7 Kilogramm schwerer als nötig. Der Laptop ist ein Ausrüstungsgegenstand, der bei dir wahrscheinlich nicht anfallen wird, außer du willst auch arbeiten. Die Bergstiefel waren deutlich übertrieben. Leichte Wanderschuhe wären viel besser geeignet gewesen. Der Roman war mit 500 Gramm recht schwer. Das nächste Mal nehme ich lieber einen e-book-Reader mit. 

Andere Pilger waren mit nur 8 Kilogramm oder sogar weniger unterwegs. Meine Erfahrung ist, dass der Mensch in der Lage ist, einiges zu schleppen. Man muss es mit der Ultraleichtausrüstung nicht übertreiben. Die alten Römer hatten damals 30 Kilo Marschgepäck, dann können wir heute auch mit 10 – 15 Kilo pilgern gehen. Ich finde, du solltest so viel mitnehmen, dass du alles hast, was du brauchst. Auch der ein oder der andere Luxusgegenstand darf dabei sein. 

Lade dir gerne meine optimierte Packliste als Pdf herunter. 

Kosten

Wie viel Geld du ausgibst, hängt vor allem von deinen persönlichen Vorlieben ab. Wenn du deine Finanzen kalkulierst, dann denke an die zwei größten Posten: Unterkünfte und Essen. Dazu kommen noch die Kosten für anzuschaffende Ausrüstung sowie für An- und Abreise. 

Ich habe nicht genau Buch geführt, aber bei mir waren es im Jahr 2017 circa 2.000 Euro für sieben Wochen, mit Reisekosten und neuen Wanderschuhen. Also im Schnitt etwa 40 Euro pro Tag. 

Herbergen kosteten damals 6 – 12 Euro pro Nacht, in Santiago zahlte ich 17 Euro und ein paar Mal schlief ich in Pensionen und günstigen Hotels für 20 – 25 Euro. 

Kulinarisch führte ich ein gutes Leben. Morgens holte ich mir was vom Bäcker, mittags meist etwas aus einer Bar und zwischendurch nahm ich jedes Café und jede Bar mit. Ich konsumierte viel Kaffee und nachmittags fing ich gerne schon mit dem Bier an. Am Abend gönnte ich mir oft ein Pilgermenü für 10 – 15 Euro oder ich kochte mir selber. 

Definitiv hätte ich günstiger unterwegs sein können, wenn ich auf Bier und Kaffee und Teilchen vom Bäcker und auf das Pilgermenü verzichtet hätte. 

Die Kosten für die Unterkunft sind derart gering, dass du nicht viel sparen kannst. Außer du willst zelten oder unter freiem Himmel schlafen (was einige machen, auch wenn es nicht legal ist). 

Camino del Norte Kosten als Tabelle

Unterkunft 6 – 50 Euro, manchmal Spendenbasis, Hotels in Touristenorten viel teurer
Pilgermenü 10 – 15 Euro für drei Gänge und eine Flasche Wein
Tapas 1 bis 3 Euro
Bier in der Bar 1,50 bis 4 Euro
heimisches Obst viel günstiger als in Deutschland
Bier am Kiosk / Supermarkt 1 bis 2 Euro
Kaffee 1 bis 1,50

Du siehst, dass eigentlich alles günstiger ist als in deutschsprachigen Ländern. Deswegen habe ich mir auch einiges gegönnt und war als Barpilger unterwegs. Schließlich wollte ich meine Reise genießen. 

Es gibt natürlich auch Pilger auf dem Jakobsweg, die denken, dass ihre Wanderung entbehrungsreich sein muss und die sich jeden Luxus versagen. Das kannst du handhaben wie du willst. 

Fazit

Jetzt habe ich dir alles über den nördlichsten Jakobsweg erzählt, was ich weiß. Du bist jetzt bestens informiert und musst nicht weiter durchs Netz surfen. Alles, was du noch brauchst, ist einer der Wanderführer, deine Ausrüstung sowie Neugierde, Mut und Durchhaltevermögen auf dem Küstenweg. Ich wünsche dir eine schöne Pilgerfahrt!

FAQ

Camino del Norte oder Camino Francés?

Der Küstenweg ist um einiges anspruchsvoller, was das Höhenprofil und damit die Kondition angeht. Dafür ist er nicht überlaufen. Einige Pilger meinten, dass der Camino Francés dafür spiritueller sei und sie dort eher das Pilger-Feeling bekommen haben. Von der Länge her unterscheiden sie sich kaum. Auf dem Camino Francés ist die Herbergsdichte größer, sodass du auch kürzere Etappen machen kannst. 

Camino del Norte – wie lange brauche ich?

Ich habe 49 Tage, also 7 Wochen für 850 Kilometer auf dem Nordweg und knappe 100 Kilometer bis nach Finisterre gebraucht. Wenn du nur nach Santiago gehst, kommst du auch mit 5 bis 6 Wochen hin. Als Kilometerschrubber, der jeden Tag 30 Kilometer und mehr läuft, schaffst du den Weg auch in 4 Wochen oder weniger. 

Wo beginnt der Camino del Norte?

Startpunkt ist in Irun beziehungsweise im Nachbarort Hendaye in Frankreich. Wenn du mittendrin einsteigen willst, dann sind San Sebastián, Bilbao, Santander, Gijón oder Oviedo beliebte Ausgangspunkte. 

Camino del Norte – beste Reisezeit?

Im Frühling und im Herbst ist das Klima angenehm und der Weg ist nicht überlaufen. Auch den Sommer kann ich empfehlen, sofern du damit klarkommst, dass es in den Herbergen oft voll ist und du auch mal aufs Hotel ausweichen musst (oder du schläfst draußen). Da es keine Berge gibt, kannst du auch im Winter pilgern, allerdings sind da viele Unterkünfte geschlossen. 

Welches sind die schönsten Etappen?

Im Grunde sind alle Etappen an der Küste sehr schön, da du ständig das Meer, Strände und Felsen im Blick hast. Wenn du nur kurz unterwegs bist, dann lass Kantabrien am besten aus, denn da gibt es viel Asphalt. 

Camino del Norte mit dem Fahrrad, mit Zelt, mit Hund, mit Wohnmobil?

Du kannst den Küstenweg auch mit dem Fahrrad abfahren. Vor allem auf den Asphaltstrecken hast du damit einen klaren Vorteil. Manchmal musst du jedoch schieben, wenn das Terrain nicht fürs Rad geeignet ist. 

Mit dem Zelt kannst du problemlos unterwegs sein. Ich habe mehrere Pilger getroffen, die das gemacht haben, und die hatten mit niemandem Stress deswegen. Du solltest jedoch wissen, dass Wildcampen offiziell verboten ist. 

Zu Hunden und Wohnmobilen kann ich nichts sagen, darauf habe ich nicht geachtet. Ich habe allerdings niemals einen Hund in den Pilgerherbergen gesehen. Es kann also sein, dass das nicht erlaubt ist. In Hotels aber sicher schon. Mit dem Wohnmobil kannst du sicher reisen, solange du auf Campingplätzen logierst.

Heinrich Kraus stammt aus dem bayerischen Voralpenland und ging schon früh in die Berge. Seit er in Frankreich auf dem Jakobsweg war, ist seine Leidenschaft fürs Fernwandern entfacht. Auf dem Blog Wanderveteran schreibt er über seine Erfahrungen.

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