Jakobsweg – der ultimative Ratgeber

von Heinrich Kraus // August 28 // 0 Kommentare

Der Jakobsweg interessiert dich? Tolle Sache! Ich war selber schon in Frankreich und in Spanien unterwegs und bin hellauf begeistert. Ich höre immer wieder von anderen Leuten, die ebenfalls pilgern wollen und 1000 Fragen haben. Ihnen möchte ich helfen und habe daher den ultimativen Jakobsweg Ratgeber verfasst. Lies jetzt weiter, wenn du alles über die berühmteste Pilgerroute aller Zeiten wissen willst!

 

Jakobsweg: Das ist der Pilgerweg, den alle gehen wollen

Die Jakobswege ziehen sich wie ein Netz quer durch Europa mit dem Zielpunkt Santiago de Compostela. Es gibt also nicht den einen Jakobsweg, auch wenn viele den Camino Francés (dazu später mehr) als diesen bezeichnen. 

Tatsächlich ist es so, dass jeder Wanderweg, der zu den Gebeinen des Apostels Jakobus führt, ein Jakobsweg ist. Dazu gehören die großen Jakobsweg Routen durch Frankreich und Spanien, aber auch Wege in Deutschland, Polen oder in der Schweiz. 

Meiner Definition nach beginnt der Jakobsweg dort, wo du den ersten Schritt auf deiner Reise als Pilger machst. Das kann durchaus vor deiner Haustüre in Deutschland sein!

Doch schauen wir uns jetzt einmal an, welche die bekanntesten Pilgerwege sind. 

Jakobswege in Spanien

Die meisten Pilger sind in Spanien unterwegs. Dort findest du die größte Anzahl an Jakobswegen. Typisch für dieses Land sind die Pilgerherbergen, in denen du günstig übernachten kannst und bezahlbare gastronomische Angebote. 

Der Camino Francés

Der Camino Francés gilt als DER Jakobsweg schlechthin und die meisten Pilger wählen diese Route. Er führt durch die Mitte Spaniens, bietet eine gute Infrastruktur mit vielen Herbergen und gastronomischen Angeboten, im Sommer ist es aber sehr heiß und leider überlaufen. Der Camino Francés ist derjenige, den bekannte Pilger wie Hape Kerkeling oder Paulo Coelho gelaufen sind.

Der Camino del Norte

Der Camino del Norte oder Küstenweg führt an der nördlichen Atlantikküste entlang. Er startet an der französischen Grenze, durchquert Städte wie San Sebastian, Bilbao und Santander und gilt als ein anspruchsvoller Jakobsweg. Denn es geht ganz schön rauf und runter, und so ist eine einigermaßen gute Kondition erforderlich. 

Der Camino Primitivo

Der Camino Primitivo ist nur 310 Kilometer lang. Doch er hat es in sich, denn er führt durch die Berge. Dieser Pilgerweg zweigt in Oviedo vom Camino del Norte ab und führt von dort nach Santiago de Compostela. Pilger wählen diesen Jakobsweg, weil hier noch ein ursprüngliches Pilgererlebnis mitten in der Natur möglich ist. Durch die Steigungen handelt es sich um einen sehr anspruchsvollen Wanderweg. Deshalb solltest du dich, wenn du noch keine Bergerfahrung hast, gut darauf vorbereiten. 

Die Via de la Plata

Die Via de la Plata führt vom südlichen Sevilla nördlich nach Galizien und von dort nach Santiago de Compostela zum Grab des Apostels Jakobus. Der Pilgerweg ist circa 1.000 Kilometer lang und gilt als wenig begangen. Er ist meist flach, nur in einer Region gibt es einige Höhenmeter im Gebirge zu überwinden. Die Via de la Plata zeichnet sich durch Einsamkeit, Naturbelassenheit, aber auch durch Hitze im Sommer aus, sodass du den Weg auch im Winter gehen kannst. Die Route existierte als Militärstraße bereits in römischer Zeit (und als Handelsweg sogar davor), sodass du viele Bauwerke der Römer auf deiner Wanderschaft entdecken wirst.

Der Camino Inglès

Der Camino Ingles heißt so, weil es vor allem Engländer waren, die diesen nur 120 Kilometer langen Jakobsweg im Mittelalter gegangen sind. Das bot sich an, da der Startpunkt in Ferol an der nordwestlichen Küste Spaniens liegt. Alternativ kannst du in La Coruna starten, von wo es nur 75 Kilometer bis Santiago de Compostela sind. Die Route hat dank Küstennähe ein mildes Klima, führt erst am Meer entlang und später durch die Wälder Galiziens. Einst wenig frequentiert, erfreut er sich immer größerer Beliebtheit, was sich auch in der Anzahl der Pilgerherbergen niederschlägt.

Finisterra

Finisterra ist das „Ende der Welt“ und damit das Ende des Jakobsweges (wobei du noch weiter nach Muxia laufen kannst). Hier endet traditionell die Pilgerfahrt für alle, denen Santiago de Compostela nicht genug ist. Von dieser Stadt läufst du knappe 100 Kilometer bis zum Ende der Welt. Dort findest du Herbergen, Gaststätten und Supermärkte. Am Abend gehst du, ausgestattet mit Essen und Trinken, auf die Felsen an der Atlantikküste und schaust dem Sonnenuntergang zu. Die Tradition will es, dass du dort ein kaputtes Kleidungsstück verbrennst oder ins Meer wirfst. Für mich war Finisterra der gelungene Abschluss des Jakobsweges.

Der Jakobsweg in Portugal

Der portugiesische Jakobsweg heißt in der Landessprache Caminho Portugues. Der kleine Caminho Portugues führt 250 Kilometer von Porto bis zur Kathedrale von Santiago de Compostela. Anspruchsvollere Jakobspilger wählen den langen Weg mit 620 Kilometer, der in Lissabon startet. Du hast die Wahl, entweder an der Küste entlang oder durchs Landesinnere zu gehen. Die Routen locken mit malerischen Dörfern, Weinanbaugebieten und Brücken aus dem Mittelalter. Der Weg ist mittlerweile einer der beliebtesten und am häufigsten begangenen Jakobswege und lockt Menschen aus aller Welt an.

Jakobswege in Frankreich

Pilger, die von außerhalb Spaniens kamen, mussten auf ihrem Weg zum Grab des Apostels Jakobus Frankreich durchqueren. So sind dort Routen entstanden, die sich als Jakobswege etabliert haben. Vier davon gelten als historische Jakobswege, die Pilger bis heute begehen.

Die Via Podiensis

Die Via Podiensis startet in Le Puy-en-Velay in den Cevennen, einem nicht allzu hohen Gebirge. Die Route führt auf 760 Kilometern bis nach Saint Jean Pied de Port an der Grenze. Die Via Podiensis gilt als sehr naturbelassen und bietet eindrucksvolle Naturspektakel: erloschene Vulkane, Schwemmlandschaften, Kalksteinformationen und am Schluss die Pyrenäen. Darüber hinaus warten einige architektonische Highlights auf dich, etwa Kathedralen, Klöster mit Kreuzgängen und Abteien. Da es recht viele Pilgerunterkünfte gibt, kannst du dir die Länge der Etappen meist frei einteilen.

Die Via Turonensis

Die Via Turonensis startet in Paris und führt dich über Orléans, Tours, Poitiers und Bordeaux bis zum Ziel Saint Jean Pied de Port. Der Reiz dieses Pilgerweges liegt in den großen Städten, die du durchquerst. Ideal geeignet für alle, die nicht nur Natur sehen wollen, sondern auch pulsierende Metropolen mit all ihren Annehmlichkeiten kennenlernen wollen. Die Via Turonensis ist sehr flach, sodass sie gerne Pilger, die keine Berge mögen, sowie Fahrradfahrer wählen. Dieser Jakobsweg ist 885 Kilometer lang.

Die Via Tolosana

Die Via Tolosana ist mit 956 Kilometern der längste der Jakobswege in Frankreich. Sie führt durch den Süden des Landes. Der Start ist in Arles, die Route führt durch die Camargue, durch Montpellier, das schöne Dörfchen Saint Guilhem Le Désert, Toulouse, Castres und das Ziel ist in Puente la Reina in Spanien, wo du zum Camino Francés stößt. Die Landschaft der Via Tolosana ist abwechslungsreich und stellenweise wild, das Klima mediterran und die Herbergsdichte ist nicht so hoch wie auf anderen Jakobswegen, sodass du manchmal längere Etappen laufen musst.

Die Via Lemovicensis

Die Via Lemovicensis ist der Jakobsweg für echte Landeier. Hier gibt es nicht viele große Städte, sodass du auf den über 900 Kilometern Länge ziemlich oft deinen Gedanken nachhängen kannst. Dennoch findest du sehenswerte Orte, etwa den Startpunkt Vézelay, in dessen Kirche angeblich die Gebeine von Maria Magdalena liegen. Weitere Höhepunkte sind Saint-Léonard-de-Noblat, wo einst der Heilige Leonhard gewirkt hat, Limoges, das Zentrum der bevölkerungsärmsten Region Frankreichs und das mittelalterliche Mont-de-Marsan, das in der Nähe des größten Waldgebietes in Europa liegt. Die Via Lemovicensis ist recht flach und daher für Anfänger auf dem Jakobsweg und für Fahrradpilger gut geeignet. Allerdings gibt es nicht so viele Herbergen, sodass die Etappen durchaus anspruchsvoll sind.

Jakobswege in Deutschland

Auch in Deutschland gibt es ein weitläufiges Netz aus Jakobswegen, die sich quer durchs Land ziehen. Ganz gleich, ob die dich an einem Wanderweg oder in einer Stadt aufhältst – oft begegnet dir die Jakobsmuschel als Markierung. Oftmals, aber nicht immer, handelt es sich um Pilgerwege, die die Pilger früher tatsächlich gegangen sind, um von dort und durch Frankreich nach Santiago de Compostela zu gelangen. Heute findest du ein Wegenetz mit vielen kurzen Strecken, aber auch mit längeren Jakobswegen. Insgesamt können wir von circa 30 verschiedenen Routen ausgehen. Zu einigen von den Jakobswegen in Deutschland habe ich einen eigenen ausführlichen Artikel geschrieben.

Das Pilgern auf Jakobswegen in Deutschland hat folgenden Vorteile:

  • kurze Anfahrt
  • keine Sprachbarrieren
  • wenige Pilger
  • vertraute Umgebung
  • reiche Natur und Kultur
  • kurze Wanderungen sind möglich

Als einzigen Nachteil sehe ich es an, dass es nur wenige Pilgerherbergen gibt, Wildzelten verboten ist und du deswegen in Hotels und Pensionen schlafen musst, die je nach Region durchaus etwas kosten können. Deswegen kann eine längere Pilgerreise in Deutschland recht teuer werden.

Jakobswege im übrigen Europa

Es würde zu weit führen, in diesem Artikel alle Jakobswege in Europa aufzuführen, da es in vielen Ländern ein großes Wegenetz gibt. So viel sei gesagt, dass du deine Pilgerreise auch von Kaunas im Baltikum, von Stockholm in Schweden oder von Budapest in Ungarn starten kannst.

Relativ häufig begangen sind die Wege in der Schweiz, teilweise auch in Österreich, da du auf ihnen nach Frankreich kommen kannst. In der Schweiz darfst du sogar wildzelten, sodass du dir da Kosten für die Unterkunft sparen kannst. Du kannst auch von Italien starten und nach Arles pilgern, und von da weiter auf der Via Tolosana nach Spanien.

Grundsätzlich ist es so, dass es die typische Pilgerinfrastruktur in dem Umfang leider nur in Spanien und Frankreich gibt. In den anderen Ländern in Europa kannst du nicht damit rechnen, dass alles auf Pilger eingestellt ist. Dafür kann es sein, dass du von Pilgerfreunden und von kirchlichen Einrichtungen umso freudiger begrüßt wird, weil Pilger noch Seltenheitswert haben.

Es spricht auch nicht dagegen, auf normalen Wanderwegen, die offiziell keine Jakobswege sind, zu gehen, um Richtung Santiago de Compostela zu kommen. So könntest du zum Beispiel von Istanbul auf dem Sultan’s Trail bis nach Wien laufen und von dort die Pilgerwege nach Spanien benutzen.

Warum solltest du nach Santiago de Compostela pilgern?

Pilgern auf den Jakobswegen ist eine lange und ehrenwerte Tradition, die bis in die Zeiten des Mittelalters zurückreicht. Die Idee, dass man sich auf eine spirituelle Reise begeben kann, um die Seele zu reinigen und sich selbst besser kennenzulernen, ist eine der ältesten Konzepte der Menschheit. Und obwohl sie heute vielleicht etwas anders aussieht als damals, ist die Grundidee immer noch dieselbe.

Im Laufe der Zeit sind immer mehr Menschen den Jakobsweg gegangen und haben ihn zu einem der beliebtesten Pilgerrouten der Welt gemacht. Heute gibt es Tausende von Menschen, die jedes Jahr den Weg gehen. Viele von ihnen sind auf der Suche nach Erleuchtung oder einer tieferen Bedeutung in ihrem Leben, aber auch viele, die einfach nur die Herausforderung lieben und die Chance nutzen wollen, sich selbst besser kennenzulernen.

Für viele Pilger ist der Jakobsweg auch eine Möglichkeit, sich von den Strapazen des Alltags zu erholen und in eine ruhigere, besinnlichere Welt einzutauchen. Die meisten Pilger legen den Weg zu Fuß zurück, aber es gibt auch immer mehr Menschen, die ihn mit dem Rad oder sogar auf dem Pferd zurücklegen.

Die Geschichte des Jakobsweges

Die ersten vereinzelten Pilger gab es wohl schon im frühen 10. Jahrhundert, nachdem in Nordspanien die Gebeine des Apostels Jakobus entdeckt worden waren. Im 11. und 12. Jahrhundert nahmen die Pilgerströme zu. In dieser Zeit wurde auch die Kathedrale von Santiago de Compostela errichtet, in der das Grab Jakobs liegt und damit zum Zentrum der Jakobusverehrung wurde. Aus dem 12. Jahrhundert stammt der erste Pilgerführer, das Liber Sancti Jacobi (Buch des Heiligen Jakobs), der alle notwendigen Informationen über die Wege enthält.

Die Pilgertradition hielt das ganze Mittelalter an und eine Vielzahl an Pilgern aus ganz Europa – selbst aus Skandinavien und Osteuropa – pilgerte entlang des Jakobsweges nach Santiago de Compostela. Die Pilgerreise nahm erst mit der Reformation und kriegerischen Konflikten in der Neuzeit ab und die Jakobswege versanken in Vergessenheit.

Doch im 20. Jahrhundert erlebte der Jakobsweg eine Wiederauferstehung. Alte Wege wurden neu entdeckt und frisch markiert, Pilgerherbergen wurden errichtet und immer mehr Pilger machten sich auf die Wanderung.

Seit der Jahrtausendwende gibt es einen wahren Hype um den Jakobsweg, der von Bestsellern bekannter Autoren noch befeuert wurde. Mittlerweile pilgern über 200.000 Menschen jährlich nach Santiago de Compostela, ein Zustand, der nur kurzfristig durch Corona unterbrochen wurde.

Ausrüstung für den Jakobsweg

Auf Pilgerwegen brauchst du eine angemessene Ausrüstung. Du musst zwar nicht so genau planen wie bei einer Bergwanderung, da du überall Sachen nachkaufen kannst. Aber du solltest schon vorbereitet losgehen.

Es ist eigentlich ganz simpel: Du brauchst nur Dinge, die dich bei deiner Wanderung unterstützen, dich vor Wind und Wetter schützen und das war es auch schon. Eventuell noch Sachen zur Selbstversorgung, aber wenn du Essen gehst, ist auch das nicht nötig.

Im Grunde brauchst du nur einen Rucksack, Wanderschuhe, Wanderbekleidung, Regenschutz, eventuell Trekkingstöcke, Hygieneartikel, einen Reiseführer mit Karten, eventuell einen Führer für die Sprachen auf den Jakobswegen und Wasser und Snacks.

Da sich viele angehende Pilger dennoch den Kopf über dieses Thema zerbrechen, habe ich extra zum Thema Jakobsweg Ausrüstung einen eigenen Artikel geschrieben, der alle Informationen dazu enthält, was du auf deiner Pilgerfahrt brauchst.

Die beste Reisezeit für den Jakobusweg

Es gibt unterschiedliche Ansichten, wann man am besten los sollte. Eine Vielzahl an Pilgern ist im Hochsommer unterwegs, was ich auf den beliebten Strecken allerdings nur bedingt empfehlen kann, weil da zu viele Leute gleichzeitig sind. Deswegen würde ich die Feriensaison nur für die weniger frequentierten Wege wie die Via de la Plata (auch wenn es da sehr heiß wird) oder den Camino Primitivo wählen.

Wer es sich einteilen kann, sollte außerhalb der Saison reisen. Frühling und Herbst eignen sich für alle Wege sehr gut. In dieser Zeit (Mai bis September) sind auch alle Pilgerherbergen geöffnet.

Wer im Winter pilgern will, kann das auf allen Routen außer im Gebirge tun. Das Klima ist milder als im Sommer, allerdings kann es häufiger regnen und nass sein. Außerdem sind die meisten Pilgerherbergen nicht geöffnet, sodass du auf Pensionen und Hotels ausweichen musst, was teurer ist.

Wenn du dich für eine Reise im Frühjahr entscheidest, kannst du mit milderen Temperaturen und weniger Menschenmassen rechnen. Allerdings ist das Wetter im Frühjahr oft noch sehr wechselhaft – also pack dir am besten Regenkleidung ein!

Im Sommer sind die Temperaturen ideal für eine lange Wanderung, aber aufgrund der großen Nachfrage kann es schwierig sein, eine Unterkunft zu finden. Auch hier gilt: Regenkleidung nicht vergessen!

Wenn du dich für eine Reise im Herbst entscheidest, kannst du mit wunderschönen Farben in der Landschaft und etwas ruhigeren Wegen rechnen. Allerdings musst du damit rechnen, dass die Tage bereits kürzer sind und das Wetter unbeständiger ist.

Die beste Zeit für eine Reise auf den Jakobswegen ist also eigentlich immer die, die am besten zu deinem Zeitplan und deinen Bedürfnissen passt. Wichtig ist nur, dass du dich auf alle Wetterlagen vorbereitest.

Jakobsweg Pilgerführer

Die Orientierung auf dem Jakobsweg ist denkbar einfach. Folge einfach den gelben Pfeilen und den mit einer Jakobsmuschel markierten Steinen. Man sollte denken, dass unter diesen Bedingungen Verlaufen unmöglich ist. Doch tatsächlich kann das vorkommen – auch mir ist es schon passiert.

Deswegen solltest du dir unbedingt einen guten, gedruckten Pilgerführer mit Karten für deine Pilgerfahrt mitnehmen. Diese findest du ganz einfach, indem du bei Amazon nach ihnen suchst. Sie unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander, nur die Etappenvorschläge variieren. Klick einfach auf „Blick ins Buch“, um dir selber einen Eindruck zu verschaffen und herauszufinden, welcher Führer besser für dich geeignet ist.

Als Online Führer eignet sich das spanischsprachige Gronze, vor allem für die Suche nach Herbergen. Auch auf verschiedenen Seiten zum Jakobsweg und auf den Websites von Jakobusgesellschaften findest du Listen mit Unterkünften. Meiner Meinung reichen die in den Führern genannten Herbergen aber aus.

Pilgerausweis für Jakobspilger

Du hast sicher schon vom Pilgerpass gehört und auch du solltest einen haben. Denn nur mit diesem bekommst du Einlass in den offiziellen Pilgerherbergen. Und die Pilgerurkunde von der Kathedrale in Santiago de Compostela erhältst du nur dann, wenn du deinen Weg mit Stempeln gut dokumentiert hast.

Gestempelt wird in Herbergen, Kirchen, Klöstern, Bars, Cafés, Touristeninformationen, Hotels und Pensionen. Einfach nachfragen, ob es einen Stempel gibt.

Den Pilgerpass kannst du vor Ort kaufen, zum Beispiel in Saint Jean Pied de Port, oder ihn bei einer der zahlreichen Jakobusgesellschaften anfordern. Er kostet nur ein paar Euro und öffnet dir viele Tore. Also nicht vergessen!

Die Jakobsmuschel

Das Kennzeichen der Jakobspilger ist die Jakobsmuschel. Das ist eine recht große weiße Muschel, die die Pilger sich an den Rucksack anhängen, um als solche erkannt zu werden. Die Jakobsmuschel kannst du online in verschiedenen Shops kaufen oder vor Ort.

Ich bin übrigens ohne Muschel gewandert, weil mir das nicht wichtig war. Tatsache ist, dass du dieses Accessoire nicht unbedingt brauchst, anders als es beim Pilgerpass der Fall ist. Ich denke, dass man einen Pilger ohnehin an seinem Rucksack erkennt und daran, dass er auf einem beliebten Jakobsweg unterwegs ist. Zur Jakobsmuschel würde ich nur dann optieren, wenn ich außerhalb von Frankreich, Spanien oder Portugal unterwegs wäre, auf Wegen, wo die Bevölkerung nicht so sehr an Jakobspilger gewöhnt ist.

Die Unterkünfte auf dem Jakobsweg

Ein Pilger auf dem Jakobsweg schläft üblicherweise in Pilgerherbergen. In Spanien, Frankreich und Portugal gibt es die überall. Sie sind sehr günstig, doch sehr einfach gehalten. Massenschlafsäle, meist eine kleine Küche und das war es auch schon. In Mitteleuropa gibt es diese Art von Unterkunft selten, dafür kannst du in Klöster, Kirchen oder bei Pilgerfreunden unterkommen. Doch meist wirst du im Hotel schlafen müssen.

Auch auf den Jakobswegen gibt es natürlich Hotels und Pensionen. Sie sind wesentlich teurer als Pilgerherbergen, bieten dafür mehr Komfort und Privatsphäre. Es gibt auch relativ günstige Angebote, die sich speziell an Pilger richten.

Ab und an findest du auch Campingplätze, die günstig sind und die du benutzen kannst, sofern du ein Zelt mitnimmst. Natürlich kannst du auch in der freien Natur zelten, wobei das offiziell nur in der Schweiz legal ist. Eine legale Alternative ist es auch in anderen Ländern, Grundstücksbesitzer nach Erlaubnis zu fragen, ob du bei ihnen zelten darfst.

Zurück zuhause: Nach der Pilgerreise

Irgendwann ist deine Wallfahrt auf dem Jakobsweg zu Ende und danach bist du wieder zuhause. Vielleicht geht es dir wie mir damals: Ich bin in ein tiefes Loch gefallen. Ich sehnte mich danach, wieder mit meinen Füßen unterwegs zu sein, doch ich musste an die Uni gehen und langweilige Seminare mitmachen. Damit dir das nicht auch passiert, habe ich ein paar Tipps für dich zusammengetragen.

Schau dir deine Fotos an

Wahrscheinlich hast du auf dem Jakobsweg ein Foto nach dem anderen geschossen. Jetzt ist es an der Zeit, davon zu profitieren. Schau sie dir immer wieder an, um dich an die Zeit auf dem Jakobsweg zu erinnern. Sortiere sie, beschrifte sie, erstelle Collagen oder ein Fotobuch. Zeige sie deinen Freunden und Verwandten. So hast du auch nach dem Pilgerweg noch lange etwas von ihm.

Schreibe einen Bericht über den Jakobsweg

Wenn du gerne schreibst, kannst du auch einen Erlebnisbericht über deine Zeit auf dem Jakobsweg schreiben. Mit solchen Projekten bist du eine Zeit lang beschäftigt. Du kannst deinen Pilgerweg reflektieren, schriftlich festhalten und anderen zugänglich machen. Du kannst ein Buch schreiben oder einen Online Blog. Wenn dir Videos eher liegen, kannst du auch auf Youtube von deinen Erlebnissen erzählen.

Schließe dich Jakobus Gesellschaften an

In vielen Orten und Städten gibt es Jakobus Gesellschaften. Dort kannst du Mitglied werden und findest dadurch neue Bekannte, vielleicht sogar Freunde. Wenn du regelmäßig zu den Treffen gehst und dich sogar ehrenamtlich engagiert, bist du umgeben von Gleichgesinnten und wirst dich immer wieder gerne an deine Reise auf dem Jakobsweg zurück erinnern.

Gehe auf einen Jakobsweg in deiner Nähe

Um zu pilgern, musst du nicht zwangsläufig nach Spanien reisen. Du kannst das auch vor der Haustür in deutschsprachigen Ländern tun. In vielen deutschen, österreichischen und schweizerischen Gegenden gibt es mit der Jakobsmuschel markierte Pilgerwege, auf denen du wandern kannst. Das kannst du am Wochenende oder sogar nur zwei Stunden nach der Arbeit machen. Damit bist du wieder auf dem Jakobsweg und die guten Gefühle von deiner Reise steigen erneut auf, auch wenn du in deutschen Landen unterwegs bist.

Fazit zum Jakobsweg

Geschafft. Du hast tatsächlich bis zum Ende gelesen. Danke dir! Ich hoffe, dass ich dir damit einen ersten Eindruck vom Jakobsweg und allem, was du darüber wissen musst, geben konnte. Noch mehr Informationen findest du auf den verlinkten weiteren Artikel auf meinem Blog. Ansonsten musst du das Internet nicht mehr durchforsten, denn alles Wichtige habe ich auf diesen Seiten niedergeschrieben. Du brauchst dir nur noch einen Pilgerführer kaufen. Dann kann deine Pilgerreise auch schon losgehen. Ich wünsche dir viel Spaß dabei!

Häufig gestellte Fragen

Hier findest du eine Auswahl an FAQ. Doch in einem weiteren Artikel habe ich noch mehr häufige Fragen zum Jakobsweg beantwortet.

Wo startet der Jakobsweg?

Der Jakobsweg fängt genau an dem Ort an, an dem du mit dem Pilgern beginnst. Das kann der Startpunkt des Camino Francés sein, aber auch direkt vor deiner Haustür. Es gibt keinen offiziellen Startpunkt. Man könnte höchstens sagen, dass du dich auf einem als Jakobsweg akzeptierten Wanderweg befinden musst. Und die findest du in ganz Europa.

Brauche ich einen Pilgerpass auf dem Jakobsweg?

Ja, wenn du in Pilgerherbergen übernachten willst, brauchst du ihn, um aufgenommen zu werden. Auch wenn du die Pilgerurkunde vom Pilgerbüro in Santiago de Compostela haben willst, solltest du einen besitzen und dir jeden Tag Stempel geben lassen.

Brauche ich eine Jakobsmuschel?

Diese brauchst du nicht unbedingt. Allerdings finden es viele Pilger ganz nett, sich eine solche an den Rucksack zu hängen. Auf weniger frequentierten Wegen dient die Jakobsmuschel als Erkennungsmerkmal für Pilger, sodass du häufiger angesprochen wirst.

Wie lang ist der Jakobsweg?

Das kommt darauf an, welchen Weg du gehst. Die längeren sind zwischen 800 und 1.000 Kilometer lang, doch es gibt auch welche, die nur 120 oder 250 Kilometer lang sind. Du kannst dich zudem auch dazu entscheiden, nur bestimmte Teilstrecken zu gehen.

Wie lange brauche ich für den Jakobsweg?

Dazu musst du als Erstes wissen, wie viele Kilometer du gehen willst. Dann musst du als Zweites wissen, wie viele Kilometer du pro Tag schaffst. In der Regel ist das irgendetwas zwischen 15 und 35 Kilometer. So kannst du dir ganz einfach ausrechnen, wie lange du für die Route brauchst.

Wie komme ich ans Ende der Welt?

Dazu musst du erst einmal in Santiago de Compostela ankommen. Vor dort führt ein Weg nach Finisterre. Es sind knappe 100 Kilometer. Dort angekommen, besorgst du dir eine Flasche Wein und etwas zu Essen und gehst am Abend zu den Felsen an der Küste. Dort verbrennst du ein zerschlissenes Kleidungsstück und genießt den Wein, während du den Sonnenuntergang bewunderst.

Welche Gefahren des Jakobswegs gibt es?

Wenn du auf dich aufpasst, kann nicht viel passieren. Es ist keine gefährliche Bergtour. Allerdings lauern durchaus Gefahren: Du kannst am Hitzschlag sterben, von Autos überfahren oder von einem Serienkiller ermordet werden. Für Ersteres empfehle ich Wasser, eine Kopfbedeckung und ausreichend Pausen, für Zweiteres Vorsicht auf den Straßen und für Letzteres eine Ausbildung im Nahkampf.

Wie viel kostet es, den Jakobsweg zu gehen?

Heinrich Kraus stammt aus dem bayerischen Voralpenland und ging schon früh in die Berge. Seit er in Frankreich auf dem Jakobsweg war, ist seine Leidenschaft fürs Fernwandern entfacht. Auf dem Blog Wanderveteran schreibt er über seine Erfahrungen.

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